Krieg in der Ukraine: Was wir als Jubla jetzt tun ...

Montag, 22. August 2022 / Sascha Antenen

Krieg in der Ukraine: Was wir als Jubla jetzt tun können

Der Kriegsausbruch Ende Februar in der Ukraine beschäftigt uns alle. Die schrecklichen Nachrichten und Bilder machen uns zutiefst betroffen. Ukrainische Städte werden ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung angegriffen. Millionen von Menschen sind seither auf der Flucht. Viele davon sind Kinder und Jugendliche.

Die Solidarität in der Schweiz ist erfreulicherweise gross. Inzwischen erreichen auch immer mehr ukrainische Kinder die Schweiz. Sie werden hier zur Schule gehen und auch ihre Freizeit verbringen. Deshalb sehen wir es als einer der grössten Jugendverbände der Schweiz als unsere Pflicht, unseren Beitrag bei der Aufnahme und der Integration zu leisten und uns gleichzeitig für den Frieden einzusetzen. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchem Land die geflüchteten Menschen kommen. Denn auch wenn gerade der Ukrainekrieg alles überschattet, gibt es überall auf der Welt Konflikte und Katastrophen, die Menschen zur Flucht zwingen. Wir möchten geflüchteten Kindern und Jugendlichen unsere Solidarität zeigen.

Gemäss unserem Leitbild steht Jungwacht Blauring für Akzeptanz, Respekt und Solidarität. Dies vermitteln wir mit unseren Grundsätzen «zusammen sein» und «Glauben leben». Die Jubla ist ein Ort, an dem alle Menschen willkommen sind. Unabhängig von Nationalität, kultureller und sozialer Herkunft, Religion, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung sowie persönlicher Verfassung. 2018 wurde dies mit dem Haltungspapier «Öffnung und Integration» so festgehalten. 

Wie können wir helfen?

  • Ladet geflüchtete Kinder und Jugendliche in eure Gruppenstunden ein. Sie müssen sich in einem für sie fremden Land einleben und haben vielleicht noch nicht viele Freund*innen gefunden. Helfen wir ihnen dabei! Unsere Gruppenstunden sollen ein niederschwelliges Freizeitangebot bieten und dabei einen zusätzlichen Beitrag zur Integration leisten. Ihr könnt bei eurer Gemeinde, in der Schule oder bei der Kirchgemeinde nachfragen, wie ihr am besten mit Geflüchteten in eurer Umgebung in Kontakt treten könnt. Oder ihr macht wie die Jubla St.Otmar-Riethüsli ein spezielle Gruppenstunde für Geflüchtete (siehe weiter unten).
  • Auch die Lager können für geflüchtete Kinder und Jugendliche eine willkommene Abwechslung zum Alltag sein. Ladet sie doch aktiv ein. Beachtet dabei, dass Geflüchtete keine grossen finanziellen Mittel besitzen. Die Lagergebühren werden sie kaum aufbringen können. Damit die Kinder trotzdem an euren Angeboten teilnehmen können, könntet ihr auf die KulturLegi verweisen, welche Menschen mit keinem oder geringem Einkommen bis zu 70% an die Mitglieder- und Lagerbeiträge zahlt. Zusätzlich könnt ihr euch auch immer an eure Pfarrei wenden, um allenfalls nach Unterstützung zu fragen.
  • Die Jubla Zürich hat bereits seit längerer Zeit ein Merkblatt für Aktivitäten mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Dieses dürft ihr gerne als Hilfestellung nutzen.
  • Gewisse Spiele können bei ihnen unschöne Erinnerungen zurückrufen oder falsch verstanden werden. Überlegt also bei der Planung der Aktivität, ob das Spiel geeignet ist, um mit Flüchtenden zu spielen.
  • Denkt bei all euren Aktivitäten – ganz egal ob Lager oder Gruppenstunde – daran, dass viele Familien nur mit dem nötigsten geflüchtet sind. Schon das Sackmasser oder der Rucksack für die Gruppenstunde kann nicht jede*r mitbringen. Auch ein Schlafsack und ein Mätteli für das Lager haben nur die Wenigsten. Helft hier doch aus. Bestimmt hat jemand einen zweiten Schlafsack und jemand findet noch ein Mätteli im Keller.
  • In dieser von Kriegen und Konflikten geprägten Zeit brennt das Friedenslicht weiter. Unter folgendem Link findet ihr alle Standorte, wo das Friedenslicht weiterhin abgeholt werden kann, vielleicht plant ihr als Schar oder Gruppe gemeinsam das Friedenslicht abzuholen

Organisiert eine Spendensammlung. Am besten geht das mit einem Kuchenverkauf, Flohmarkt oder einer anderen Aktion. Bereits mehrere Scharen haben so geholfen. Damit das Geld direkt Kinder und Jugendliche in der Ukraine unterstützt, könnt ihr das Geld dem SOS-Kinderdorf spenden.

Gruppenstunde für Geflüchtete der Jubla St. Otmar-Riethüsli

Die Jubla St. Otmar-Riethüsli hat eine Gruppenstunde für geflüchtete Kinder und Jugendliche organisiert. Der Nachmittag war für alle ein grosser Erfolg und machte den Kindern und Jugendlichen viel Spass.

«Ich finde, sie waren alle sehr aufgestellt, motiviert, offen und wollten mitspielen. Es war aber sehr schade, dass wir nicht problemlos miteinander reden konnten. Die Sprachbarriere war echt etwas schwierig. Aber mit Gestikulieren haben wir das auch irgendwie hinbekommen. Ich glaube den Kindern macht das weniger aus. Der Flüchtlingsverantwortliche hat uns am Schluss mitgeteilt, dass es den Kindern sehr gefallen hat und sie gerne wieder kommen.» - Lou Bernet, Scharleiterin Jubla St. Otmar-Riethüsli

 

Redet miteinander

 

Der verhältnismässig nahe Krieg und die schrecklichen Bilder aus den Nachrichten können auch uns beschäftigen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam darüber sprechen können. Ängste und Sorgen gemeinsam zu besprechen, hilft uns, diese besser verarbeiten zu können. Auch in der Jubla dürfen wir das schwierige Thema ansprechen. Als kleine Hilfe haben wir euch zwei Musterblöcke bereitgestellt:

  • Der erste ist für Präsides, um das Thema in ihrem Leitungsteam anzusprechen. [Download]
  • Der zweite ist für Leiter*innen, die das Thema mit ihrer Gruppe ansprechen wollen. [Download]

Zusätzlich findet ihr hier eine Folge der SRF Kinder-News zum Thema Flüchtlinge aus der Ukraine. 

Es braucht nicht viel, um Solidarität zu zeigen. Danke, dass ihr euch für Menschen in schwierigen Verhältnissen einsetzt und getraut euch, bei Unsicherheiten auf Fachstellen oder Präses zuzugehen. Inzwischen haben alle Kantone auch eine kantonale Helpline eingerichtet. Ihr findet diese auf der offiziellen Webpräsenz eures Kantons.

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Autor*in
Sascha Antenen
Fachverantwortlicher Marketing, Fundraising & Kommunikation
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